Smart Living – das Wohnen der Zukunft schon heute

Mai 14, 2021 | Wissenswertes

Vom Smartphone zum Smart Home

Der technologische Fortschritt hat seit den 1990ern rapide an Fahrt zugelegt und damit die Welt regelrecht auf den Kopf gestellt. Was einst unmöglich schien, ist heute längst Realität. Man denke beispielsweise an den Mobilfunk. Berichtet man Jugendlichen heutzutage von Festnetztelefonen, mit denen nur eine einzige Person im Haus zu einem bestimmten Zeitpunkt telefonieren konnte und wo auf Anrufe, die versäumt wurden, nicht einfach durch ein kurzes SMS reagiert werden konnte, erntet man ungläubige und geschockte Blicke. So groß war der Sprung vom Festnetztelefon zu einem Handy, das man praktisch einstecken konnte und das einem erlaubte, (fast) immer und (fast) überall erreichbar zu sein. Die Etablierung des Internets auf dem Handy, ab diesem Moment als Smartphone, also kluges oder intelligentes Handy, bezeichnet, sorgte für den nächsten Paukenschlag. Plötzlich konnte man Emails über das Smartphone versenden, Suchmaschinen nutzen und hatte ein kleines Universum voller Wissen und Funktionen in der Hosentasche. Kommunikation und Vernetzung waren und sind dabei das Kernelement eines Smartphones. Diese Vernetzung spielt seit einigen Jahren auch im Bereich Wohnen eine immer größer werdende Rolle.

Kluges Wohnen

Man stelle sich zum Beispiel einen langen Arbeitstag vor. Kurz vor dem Nachhauseweg erreicht einen ein Anruf und man stellt erschrocken fest, dass man auf ein Treffen mit den Schwiegereltern, das in 90 Minuten stattfinden soll, vergessen hat. Was also tun? Schnell nach Hause hetzen, die Wohnung saugen, lüften, einen Blick in den Kühlschrank werfen, um zu sehen, was alles fehlt, um einen kleinen Snack anbieten zu können, schnell zum Supermarkt, wieder heim, duschen, umziehen, gute Musik auflegen… und das alles in Windeseile mit einem Puls von 180?
Nein, das muss nicht sein.
Ein (zugegebenermaßen fortgeschrittener) kluger Bewohner aktiviert von seinem Handy mittels App den Staubsaugerroboter, damit dieser seine Runden drehen kann, bevor jemand die Wohnung betritt. Gelüftet wird für eine frei bestimmbare Zeitdauer ebenso via Knopfdruck aus der Ferne. Nach dem Beenden des Lüftungsvorgangs wird via App automatisch eine angenehme Temperatur an das kluge Heizungssystem übermittelt. Die passende Lichteinstellung lässt sich ebenso kinderleicht aktivieren – und das, noch ohne einen Fuß in die Wohnung gesetzt zu haben. Dasselbe gilt für die akustische Untermalung. Der smarte Kühlschrank gibt über eine Kamera einen Blick in sein Inneres frei und kann auch via Nachricht den aktuellen Bestand an Lebensmitteln rückmelden. Also doch nur noch zum Supermarkt und dann nach Hause. Ohne Stress. Nur duschen und sich umziehen muss man noch selbst. Das ist wohl aber auch besser so!

Automatisiertes kluges Wohnen

Man erkennt an diesem Beispiel, dass sich vieles aus der Ferne im Bereich Smart Living mit einem Smartphone bedienen lässt. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man nicht vor Ort ist und sich Zeit sparen möchte. Natürlich gibt es aber auch andere Optionen, ein intelligentes Zuhause zu steuern. Bestimmte Voreinstellungen erlauben es beispielsweise einer smarten Heizung, sich selbstständig zu regulieren – abhängig von der Außentemperatur und der Uhrzeit. Technische Geräte im Stand-by-Modus können automatisch vom Strom genommen werden, um Energie zu sparen. Fenster und Rollos passen sich automatisch je nach Sonnenstand, Reaktion des Regensensors und Außentemperatur an. Somit können auch ohne eigenes Zutun Elemente im klugen Wohnobjekt gesteuert werden.

Intelligentes Wohnen von zuhause aus

Hat man es sich zuhause auf der Couch gemütlich gemacht und vergessen, das Licht auszuschalten, ist dies dank Smart Living-Technologien kein Grund, sich noch einmal aus seiner gemütlichen Mulde hinauszubewegen. Hier bieten neben Apps verschiedenste Sprachsteuerungssysteme Abhilfe. Diese sind in Kombination mit smarten Lautsprechern ebenso in der Lage, Musik nach Wunsch abzuspielen, Auskunft über das aktuelle oder zukünftige Wetter zu geben oder auch – ohne Handy in der Hand – einen Freund anzurufen oder eine Nachricht zu versenden. Selbst das Stellen eines Weckers oder Timers, die Suche nach einem Rezept im Internet und das Abrufen von aktuellen Nachrichten ist so möglich. Häufig werden diese Lautsprecher mit zusätzlichen Smart Home-Produkten vernetzt, sodass sich die Nutzungsmöglichkeiten noch um ein Vielfaches steigern lassen.

Inzwischen lassen sich beinahe alle Gerätetypen, die in einem durchschnittlichen Haushalt Einsatz finden, via Sprachsteuerung und smarten Lautsprecher bedienen. 

Toilettenspülung betätigen? Türen auf- und zusperren? Eine Anfrage an das Backrohr stellen, wann das Essen fertig gewärmt ist? Ja, das geht alles. Dagegen wirkt automatisch aufgebrühter Kaffee in der Früh schon tatsächlich etwas unspektakulär.

Wer nun denkt, dass viele erwähnte Möglichkeiten ausschließlich der Bequemlichkeit dienen, der übersieht dabei die Tatsache, dass aus gezieltem Einsatz von Smart Living-Technologien bis zu 30% Energieersparnis resultieren kann. Somit bieten die dafür getätigten Investitionen auf lange Sicht die Möglichkeit, Nerven, Strom und folglich Geld zu sparen.  

Was muss ich tun, um klug zu wohnen?

Entscheidet man sich dafür, auf Smart Living-Technologien zu setzen, ist es ein Vorteil, sich schon vor dem Bau oder der konkreten Gestaltung einer Immobilie konkrete Gedanken zu machen. Als Basis für ein kluges Zuhause dienen ausreichend Steckdosen, Schalter und Leerrohre unter dem Putz, um später gegebenenfalls Kabel dort verlegen zu können. Günstig ist es hierbei, alle Zimmer ähnlich auszustatten, um auch später flexibel zu bleiben. Außerdem ist ein Netz zusätzlich zum Stromnetz vonnöten, das Schalter und Steckdosen miteinander verbinden kann. Von einer zentralen Schaltstelle aus können Smart Home-Geräte dann gesteuert werden.
Sollte nicht die Möglichkeit bestehen, in der Urgestaltung eines Wohnobjekts mitzuwirken, lassen sich aber auch nachträglich kabellose Smart Home-Systeme integrieren. Gerade in Miet- und/oder Altbauwohnungen ist diese Variante von Vorteil. Diese Systeme sind heutzutage schon recht einfach zu installieren und lassen sich bei einem späteren Wohnungswechsel einfach mitnehmen. Mittels Smartphone oder Computer und der dazugehörigen Software können Smart Home-Geräte in Betrieb genommen und gelenkt werden. Als Funkprotokoll können dafür beispielsweise WLAN, Bluetooth oder ZigBee verwendet werden, die je nach betriebenen Geräten unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen.
WLAN punktet dadurch, dass es in den meisten Haushalten bereits vorhanden ist und somit kein zusätzlicher Aufwand betrieben werden muss. Außerdem ist die Reichweite gut und große Datenmengen sind kein Problem. Der hohe Energieverbrauch ist hingegen ein Minuspunkt.
Bluetooth hat den Vorteil, dass es sehr wenig Energie benötigt. Die Reichweite ist allerdings nicht mit WLAN vergleichbar, da diese viel geringer ist. Weiters gibt es unterschiedliche Versionen und alle Geräte müssen dieselbe Version unterstützen, da sie sonst nicht verwendbar sind.
ZigBee gilt als Standard in der Welt des Smart Living. Dieses Funkprotokoll verbindet die jeweiligen Geräte in einem Netz miteinander und sendet Befehle an die Zielgeräte weiter. Durch die besagte Verbindung vergrößert sich die Reichweite, was neben dem sparsamen Energieverbrauch positiv anzumerken ist.
Weitere Möglichkeiten stellen Z-Wave oder En-Ocean dar. Z-Wave wirbt mit besonderer Resistenz gegenüber Störungen, hoher Reichweite und guter Datensicherheit. En-Ocean verspricht, unendlich viele Geräte ansteuern zu können und dabei besonders energiesparend zu sein.

Welche Möglichkeiten habe ich durch Smart Living-Technologien meine Immobilie aufwerten?

Smart Living-Technologien stellen aufgrund ihrer Energieeffizienz und ihrem Potential, Stress im Alltag zu reduzieren, einen absoluten Trend des 21. Jahrhunderts dar. Sie sind durch ihre breite Fächerung nicht nur bloßen Spielereien, sondern machen das Leben sicherer und einfacher. Die folgende Auflistung soll einen Einblick über die unterschiedlichen Bereiche und einige Beispiele des smarten Wohnens geben.

  • Sicherheit:
    • automatisierte Alarmanalagen
    • Türschlösser
    • Bewegungssensoren
  • Energie:
    • Heizungssysteme und Klimaanlagen
    • Fenster und Jalousien/Rollos
    • intelligente Zähler zur tatsächlichen Ermittlung des Wasser-, Strom- und Gasverbrauchs („Smart Metering“)
  • Komfort:
    • Haushalt und Garten: Staubsaugerroboter, Mähroboter, smarte Küchengeräte (z.B. Backofen, Kaffeemaschine, Waschmaschine, Trockner…), Bewässerungssysteme
    • Multimedia: Musik, TV, Telefonie, automatische Speicherung von Daten
    • Beleuchtungssysteme

Momentan ist ein günstiger Zeitpunkt, um sich mit diesen Produkten auseinanderzusetzen, die heute noch als Luxus, von Insidern aber bereits als Standard von morgen gehandelt werden. Im Vergleich zu den letzten zehn Jahren sind die Preise in der Anschaffung und der Aufrüstung von Smart Living-Produkten in einem moderaten Bereich und durch die rasche Entwicklung dieser Branche in den letzten Jahren ist die Bandbreite der angebotenen Produkte groß. Preislich beginnen Einsteigersets bei wenigen hundert Euro. Um tatsächlich eine Energieersparnis durch Geräte des Smart Livings herbeizuführen, werden von mehreren Seiten eine Basisinvestition ab ca. 1500 Euro genannt.

Im Endeffekt liegt es an jedem einzelnen, für sich zu entscheiden, ob und welche neue Technologie für einen selbst nützlich ist.

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