Energie sparen

Vieles wird teurer – Wie man trotzdem sparen kann!
Vieles wird teurer. Das ist nun einmal traurige Wahrheit.
Als 2020 die Corona-Krise so richtig an Fahrt aufnahm, erkannte man schnell die Prioritäten der Gesellschaft: Klopapier. Viel Klopapier. Neben dem weißen Gold deckten sich Herr und Frau Durchschnittsbürger:in mit allem ein, was eine längere Haltbarkeit versprach und unabhängig machte, um im Notfall gewappnet zu sein: Nudeln, Reis, Mehl, Germ, Fertiggerichte, Konserven, Wasser in Flaschen. Schon seit jeher empfehlen Krisenvorsorge-Spezialist:innen, Versorgung für zwei Wochen zuhause zu haben, um zum Beispiel für den Fall eines Blackouts, also eines großflächigen Zusammenbruchs des Stromnetzes, vorbereitet zu sein. Anscheinend war Corona in dieser Hinsicht für viele Leute ein Weckruf für den inneren Sammler oder Hamsterkäufer.
Lockdowns kamen und gingen, Lebensmittelvorräte wurden aufgestockt oder wieder entsorgt, weil sie inzwischen das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatten.
Ungefähr zwei Jahre später folgte der nächste Paukenschlag: Krieg in unmittelbarer Nähe. Die Konflikte zwischen Russland und der Ukraine lösten wieder eine neue Kaufwelle aus. Dieses Mal ganz oben auf der Liste: Öl. Tatsächlich ist die Ukraine für viele landwirtschaftliche Erzeugnisse, unter anderem Sonnenblumenöl, der wichtigste Lieferant weltweit.
Es ist kein Geheimnis, dass plötzliche riesige Nachfragen nach Produkten, welche langfristig erschwerte Produktions- und Transportmöglichkeiten aufweisen, in Kombination mit angespannter, ängstlicher Stimmung in der Bevölkerung deutliche Preissteigerungen mit sich bringen.
Die aktuellen Geschehnisse gemeinsam mit einem schnellen Wiederaufleben der Wirtschaft nach der ersten Corona-Zeit und weltweit gestiegenen Energiepreisen durch unterschiedliche Wetterphänomene (Dürren, weniger Wind …) münden in einer sehr hohen Inflation, die für uns alle das Leben teurer werden lässt.
Kann ich trotzdem Geld sparen?
Es gibt wohl Dinge, auf die wir locker verzichten können und solche, die wir einfach brauchen, um unseren Alltag zu bewältigen. Man kann bei Lebensmitteln auf Eigenmarken großer Supermarktketten setzen oder möglichst viel selbst erzeugen (sofern eine Kalkulation dadurch Ersparnisse verspricht). Essen müssen wir aber alle.
Wenn es um Benzin, Öl und generell Energie geht, fühlen wir uns in diesem Kontext allerdings oft etwas hilflos. Viele Menschen brauchen ihr Auto, auch wenn sie es vielleicht weniger nutzen als noch vor einiger Zeit. Wir müssen im Winter heizen. Wir brauchen Strom – für Licht, zum Kochen, für die Kommunikation im Allgemeinen – zum Leben eben.
Die Ohnmacht, die über uns hereinzustürzen droht, ist allerdings bei näherer Betrachtung nicht ganz begründet. Das Credo lautet schließlich nicht, keine Energie zu verbrauchen, sondern Energie zu sparen, um unseren Geldbeutel langfristig zu schonen.
Wie kann ich Energie sparen?
Wer Energie sparen möchte, um sowohl Geld zu sparen als auch die Umwelt zu unterstützen, der sollte sich die folgenden Gedanken zu Herzen nehmen:
Schon beim Kauf von Elektrogeräten empfiehlt sich ein Blick auf die Energieeffizienzklasse. Es gilt: Je näher am Anfang des Alphabets der kennzeichnende Buchstabe steht, desto besser. Mit dieser Hilfe lässt sich auch trotz häufiger Nutzung durch die Erkennung von möglichst stromsparenden Maschinen Energie sparen.

Vermutlich haben Sie aber gerade keine ganz leere Wohnung und müssen alle Geräte neu anschaffen. Selbst, wenn nicht alle Ihre Elektrogeräte mit einem grünen „A“ gekennzeichnet sind, lässt sich dank der folgenden Tipps zum Energiesparen noch der Energieverbrauch drosseln:
- Nur nutzen, was man gerade braucht!
Bedeutet: Wenn ich mich gerade nicht im Wohnzimmer aufhalte, macht es keinen Sinn, dort Licht brennen oder den Fernseher laufen zu lassen. Schalten Sie die Geräte aus, die Sie nicht brauchen. Und ausschalten heißt nicht Standby-Modus, sondern wirklich ausschalten. Den Stecker ziehen oder – falls vorhanden – den Ausschalteknopf am Verteilerstecker betätigen.
- Brauche ich das wirklich?
Hausarbeit muss erledigt werden, keine Frage. Wir wollen und können auf manches nicht verzichten. Eventuell bietet es sich aber an, alte Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen:
Muss ich meine Bettwäsche wirklich bügeln? Oder meine Geschirrtücher?
Erlaubt es das Wetter, die Wäsche an der Luft trockenen zu lassen und kann ich daher dem Trockner eine Pause gönnen?
Stört es mich, im Winter in meinen vier Wänden etwas mehr Kleidung zu tragen, wodurch ich meinen Heizkostenbedarf reduzieren könnte?
- Die Temperatur macht einen Unterschied!
Sowohl für die Waschmaschine als auch für den Geschirrspüler gilt: Es müssen nicht zwingend 60 Grad oder mehr sein. Durch die Errungenschaften moderner Technik reichen in der Regel Eco-Programme aus, um das Hab und Gut sauber zu bekommen. Das Erzeugen von sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen, wie in etwa bei einem Kühlschrank, der zu kalt eingestellt ist, ist ein wahrer Energiefresser. Weiters gilt, dass die richtige Menge an Wäsche oder Geschirr einen Unterschied macht: Zu wenig bedeutet, dass öfter gewaschen werden muss; Zu viel bedeutet, dass womöglich nicht alles sauber wird und daher auch erneut gewaschen wird.
- Gewusst wie.
Im Alltag lässt sich gut Energie sparen, indem man auf Kleinigkeiten achtet:
- Ein Vorwärmen des Backrohrs ist für die Zubereitung der meisten Speisen nicht notwendig. Hier besteht großes Sparpotential.
- Die Hitze, die beim Kochen oder Backen am Herd oder im Backrohr entsteht, verschwindet nicht in dem Moment, in dem man das Gerät ausschaltet. Die Temperatur kann also auch genutzt werden, wenn der Ofen nicht mehr läuft. Resthitze zu nutzen, spart Energie!
- Um ein häufiges Herunterkühlen zu vermeiden, sollte die Kühlschranktür nicht unnotwendig lange offengehalten werden und Speisen, die hineingestellt werden, sollten nicht wärmer als die Raumtemperatur sein. Für die Positionierung des Kühlschranks empfiehlt es sich auch, nach Möglichkeit einen kühlen Ort auszuwählen.
- Beim Lüften gilt: Stoßlüften ist energiesparender als ein lange gekipptes Fenster.
- Die Mikrowelle ist stromsparender als der Herd, wenn es um das Erwärmen von Speisen geht. Zum Kochen von Wasser gilt selbiges für den Wasserkocher.
- Setzen Sie auf eine lange Lebensdauer!
Diese Leitlinie spart sowohl in Ihrem Haushalt als auch bei der Erzeugung von Geräten und Gegenständen Energie. Wenn sich Ihnen die Möglichkeit bietet, investieren Sie in gute Geräte und nachhaltige Produkte, aus denen Sie lange Nutzen ziehen können. Hochwertige Elektrogeräte sparen nicht nur Strom, sondern ersparen Ihnen auch jede Menge Ärger. Die Verwendung von Akkus ist nicht nur aus Umweltsicht ein Gewinn, sondern bringt Sie auch nicht in Situationen, in denen Sie keine Batterien zuhause haben und ein Gerät einfach nicht in Betrieb nehmen können. In mancher Hinsicht wurde von der Politik schon auf EU-Ebene reglementiert: So verschwanden seit 2009 klassische Glühbirnen vom Markt und wurden durch stromsparende Energiesparlampen sowie LED- und Halogenleuchtmittel ersetzt.
Durch die kritische Reflexion eigener Gewohnheiten und Bedürfnisse entlasten Sie nicht nur Ihre Geldtasche, sondern tun Sie auch der Umwelt einen Gefallen. Dadurch kommt es hoffentlich in Zukunft zu einer Abschwächung der Klimakrise, was sich wiederum positiv auf die Energiepreise auswirken kann. Eine Win-Win-Situation also!